Geschichte

Unser Verein hat sich von einer anfänglich kleinen Selbsthilfegruppe zu einem landes- und bundesweit agierenden Verein entwickelt, der sowohl als Interessenvertretung tätig ist, als auch direkte Leistungen und Angebote für Menschen mit Behinderungen anbietet.

Unser langjähriges Bestehen zeigt, dass die Gründung unseres Vereines im Jahr 1994 nicht nur ein temporäres Ereignis war, sondern ein klar und beharrlich verfolgtes Ziel, die Anliegen von Menschen mit Behinderung in Form der Selbstvertretung in die gesellschaftliche und politische Diskussion einzubringen.

Wir durften in dieser Zeit mit unseren vielfältigen Vereinsaktivitäten und –angeboten viele Menschen mit Behinderungen unterstützen und begleiten, aber auch Hilfestellungen in schwierigen Lebenssituationen geben und damit zu einem selbstbestimmteren Leben beitragen.

Auch als Interessenvertretung konnten wir zahlreiche, wichtige Gesetzesänderungen für Menschen mit Behinderungen anregen und umsetzen. So wesentlich und wichtig es auch war, z.B. das Wiener Chancengleichheitsgesetz und das Wiener Antidiskriminierungsgesetz mitzuverhandeln und mitzugestalten, sehen wir dies lediglich als Zwischenerfolge auf einem noch langen Weg zur Inklusion und gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Behinderungen.

Obwohl Freizeit und gesellschaftliche Integration behinderter Menschen genau so ein soziales Grundbedürfnis wie Wohnen oder Arbeit darstellt, gab es in den 90er-Jahren für Menschen mit Behinderung kaum adäquate Freizeitangebote.

Unser Verein „CBMF – Club behinderter Menschen und ihrer Freunde“ ist daher im Jahr 1994 auch mit dem Ziel und der Entschlossenheit angetreten, diese Lücke zu schließen und verschiedenste Angebote für den Freizeitbereich behinderter Menschen zu erschließen sowie die Integration in die Gesellschaft und Selbständigkeit zu fördern.

Mit vielen für Menschen mit Behinderung am freien Markt nicht vorhanden gewesenen, und daher von unserem Verein kontinuierlich umgesetzten Freizeitprojekten (Freizeit- und Aktivitätsstützpunkt, erster Reisebus für Rollstuhlbenützer, barrierefreies Cafe, Mobilitätsprojekte, u.v.a.m.), ist es uns in Wien in der Vergangenheit gelungen, eine Infrastruktur im Freizeitbereich behinderter Menschen aufzubauen und damit auch die Lebensqualität behinderter Menschen wesentlich zu verbessern.

Vorgängerorganisation „Jugendklub handikap“

Die Geschichte des CBMF nahm aber nicht erst im Jahr 1994 seinen Ausgang, sondern ist bis ins Jahr 1989 nachvollziehbar, begann diese doch mit Gründung der Vorgängerorganisation „Jugendklub handikap“.

Da zum Ersten der Vereinsname nicht passend war und zum Zweiten auch die Mitglieder der Jugendgruppe allmählich zu Erwachsenen heranwuchsen, war eine neue Vereinsgründung im Jahr 1994 die logische Konsequenz.

Schon die Gründung der Jugendgruppe war auf die Initiative von Klaus Widl zurück zu führen. Um den Wunsch, eine Jugendgruppe für Menschen mit Behinderung zu gründen, in die Tat umzusetzen brauchte es finanzielle Mittel, die es aber nicht gab. Um diese aufzutreiben, hatte Klaus Widl die fixe Idee in der Wiener Stadthalle ein Benefiz-Fußballturnier abzuhalten und dafür Stars des legendären Österreichischen Nationalteams aus 1978 (7. Platz bei der EM) zu gewinnen.

Fußballlegenden ermöglichten Gründung unseres Jugendclubs

Ein altes Zeitungsfoto ist zu sehen.

Hat vorerst keiner auch nur im Traum daran geglaubt, die Idee realisieren zu können, machte sich Klaus Widl unbeirrt an deren Umsetzung und bekam auch prompt die Wiener Stadthalle kostenlos zur Verfügung gestellt. Nach Kontaktaufnahme und Zusagen von Fußballlegenden wie Herbert Prohaska, Robert Sara, Willi Kreuz, Karl Daxbacher, nahm alles seinen Lauf, sodass letztendlich beinahe das gesamte Österreichische 78er-Nationalteam für ein Benefizfußballturnier gewonnen werden konnte. Wir durften aber ebenso aktive Fußballstars, wie z.B. Torschützenkönig Toni Polster, Andi Ogris, den damaligen Hallenfußballkönig Peter Stöger, bei unserem Benefiz-Fußballturnier begrüßen.

Ein weiteres altes Zeitungsfoto ist zu sehen.

Damit war es auch nicht mehr schwierig, die nötigen Sponsoren zu finden und so gelang es einen so hohen Reinerlös zu erzielen, dass einer Vereinsgründung mit gleichzeitiger Schaffung eines entsprechenden Angebotes für Jugendliche mit Behinderungen, wie z.B. eine regelmäßige Disco, nichts mehr in Wege stand.